Wird Holz als Baustoff attraktiver? Die neue Bundesregierung steht unter Zugzwang.
Die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD befinden sich auf der Zielgeraden. Um die angekündigte Politikwende zugunsten des Mittelstands und seiner Betriebe wirklich umzusetzen, muss u.a. im Bausektor eine Menge passieren. Nachdem die Ampelkoalition mit dem Ziel, 400.000 Wohnungen jährlich zu bauen, krachend gescheitert ist, richten sich die Blicke auf den anstehenden Koalitionsvertrag.
Nachdem mit dem Sondervermögen Infrastruktur
100 Milliarden Euro für den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft bereitgestellt wurden, müssen nun die politischen Leitplanken für eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen geschaffen werden. Nur so kann Holz als nachhaltiger Baustoff seine Klima rettende Rolle auch möglichst effizient ausspielen. Das heißt einerseits Bürokratieabbau hier und andererseits Holzförderung dort.
Den Verhandlern der Koalitionsparteien ist klar, dass der bauliche Goldstandard
in Deutschland so nicht weiter tragbar ist. Zu langwierig und zu teuer ist das Bauen, weshalb bereits erste Maßnahmen zur Verschlankung der Vorschriften angekündigt wurden. Genauso gehört dazu aber auch die Erkenntnis, dass der natürliche Kohlenstoffspeicher Holz das größte Treibhausgaseinsparpotenzial aller Bauweisen bietet, um den dringend benötigten Wohnraum unter Einhaltung der Klimaziele schaffen zu können. Die verstärkte Nutzung des Holzes sollte die künftige Bundesregierung daher mit gezielten Förderprogrammen oder z.B. CO₂-Speicherzertifikaten unterstützen.
Serielle Sanierung mit vorgefertigten Holztafelelementen ermöglicht eine schnelle und effiziente energetische Sanierung von Bestandsgebäuden. Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzbauelemente können Sanierungsprojekte schneller abgeschlossen werden. Dies minimiert die Beeinträchtigung für die Bewohner und reduziert die Bauzeit erheblich. Vorgefertigte Holzbauelemente können zudem leicht an verschiedene Gebäudetypen angepasst werden. Sie eignen sich sowohl für die Fassadensanierung als auch für Aufstockungen und Anbauten. Standardisierte und digitale Prozesse in der Planung und Produktion führen zu Kosteneinsparungen. Die präzise Vorfertigung und schnelle Montage reduzieren die Gesamtkosten der Sanierung.
Insgesamt bietet die serielle Sanierung mit Holz eine vielversprechende Lösung für die Modernisierung des Gebäudebestands und die Erreichung der Klimaziele. Nimmt die künftige Bundesregierung dies ernst, wäre ein großer Schritt für den Werkstoff Holz und den Holzhandel getan. (tl)
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