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07.11.2023rss_feed

Wird Deutschland im Nadel-Rundholz wieder Nettoimporteur?

Windwürfe und Insektenbefall haben die Holzernte und den Holzhandel in West- und Mitteleuropa in den letzten fünf Jahren erheblich beeinflusst. Der größte Teil der Ernte fand in Deutschland und der Tschechischen Republik statt, während die Erntemengen in Polen, Österreich, Slowenien und der Slowakei relativ stabil geblieben sind. Die Mengen in den beiden am stärksten betroffenen Ländern stiegen von 60 Millionen m³ im Jahr 2017 auf 83 Millionen m³ im Jahr 2022. Das große Holzangebot wurde in inländischen Sägewerken (etwa 55 %) und durch erhöhte Rundholzexporte genutzt.


Obwohl ein Großteil der Schadholzmenge in der EU verblieb, stiegen auch die Ausfuhren in außereuropäische Zielländer. Hierbei stiegen Lieferungen nach China auf fast 8 Mio. m³ auf dem Höhepunkt des Schadholzanfalls an (2020), während vor dem Ausbruch so gut wie keine Exporte stattfanden.


Bemerkenswert ist, dass die Exportmengen Tschechiens und Deutschlands die vergangenen 20 Jahre konstant waren, und dann kürzlich eine fast fünfjährige Achterbahnfahrt hinlegten – der Markt ist volatil! Deutschland exportierte einen Rekord von 12 Mio. m³ Nadelrundholz in 2020 aufgrund der hohen Holzernte nach dem Insektenbefall.


Derzeit ist Deutschland mit den großen Exportvolumina Nettoexporteur im Rundholz (ca. 6 Mio. m³), was eine Umkehrung der Situation zwischen 2010 – 2018 darstellt, als netto 4-6 Millionen m³ jährlich importiert wurden. Mit den erwarteten reduzierten Hiebsätzen in 2024 ist es durchaus wahrscheinlich, dass das Land wieder mehr Rundholz importieren als ausführen wird – gesunde Nachfrage vorausgesetzt… (pet)


Foto: © GD Holz

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