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27.03.2024rss_feed

Wir brauchen Luft zum Atmen – Parlamentarisches Frühstück am Internationalen Tag des Waldes

Die deutsche Forst- und Holzwirtschaft braucht ein Belastungsmoratorium zum Schutz vor überbordender Bürokratie.


Zur Lösung der multiplen Krisen in Wald, Wirtschaft und Gesellschaft tragen nicht neue Gesetze, pauschale Regelungen und Misstrauen bei. Vielmehr braucht es Freiräume und Planungssicherheit zur Erreichung der Klimaziele und zum Erhalt der Arbeitsplätze in einer Zukunftsbranche. Dies wurde beim Parlamentarischen Frühstück im Berliner Reichstagsgebäude deutlich, zu dem die Plattform Forst und Holz mit ihren Trägern Deutscher Forstwirtschaftsrat (DFWR) und Deutscher Holzwirtschaftsrat (DHWR) zahlreiche Fachpolitiker der Regierung und Opposition begrüßen konnte.


Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die von Teilen der Bundesregierung angestrebte Novelle des Bundeswaldgesetzes (BWaldG), Pläne zur Nationalen Biomassestrategie (NABIS) sowie die nationale Umsetzung der EU-Verordnung gegen Entwaldung (EUDR). Stefan Pratsch (bayerisches Forstministerium) skizzierte die Herausforderungen bei der Umsetzung der EUDR. In den Fokus der Bundespolitik ist die Verordnung verstärkt gerückt, nachdem sich die Bundesländer auf der Agrarministerkonferenz (AMK) jüngst gegen die geplante Umsetzung in der aktuellen Form wandten und von der Bundesregierung die zeitliche Verschiebung forderten. Wir sehen unsere immer wieder an das Bundeslandwirtschaftsministerium herangetragene Einschätzung durch die starke Positionierung der Länder voll bestätigt. Die AMK hat für die Bundesregierung einen klaren Handlungsauftrag formuliert. Den gilt es umzusetzen. Außerdem muss sich der Bund grundsätzlich besser für die Interessen der deutschen Forst- und Holzwirtschaft in Europa einsetzen. Es ist uns wichtig, dass wir den Abgeordneten aus der Praxis berichten und unsere Argumente veranschaulichen konnten, betonte Plattform-Sprecher Erwin Taglieber, Präsident des DHWR.

 

Zeitenwende braucht nachhaltig erzeugtes Holz aus Deutschland.

Dass es den heimischen und unter höchsten Standards produzierten Rohstoff Holz langfristig braucht, verdeutlichte Prof. Matthias Dieter, Direktor des Thünen Instituts für Waldwirtschaft und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat Waldpolitik. Er beschrieb Verlagerungstendenzen im Fall zunehmender Nutzungseinschränkungen in heimischen Wäldern und die damit verbundenen Folgen in anderen Erdteilen. Plattform-Sprecher Taglieber bilanzierte: "Auch angesichts der im 21. Jahrhundert eingeläuteten Zeitenwende müssen wir uns in Deutschland auf unsere Stärken in der Beschaffung heimischer, ökologischer und nachwachsender Rohstoffe besinnen.

 


Die Flut an bevormundenden Regelungen und der Wildwuchs an Dokumentationspflichten, die vom Bund und seitens der Europäischen Union drohen und längst schon Alltag sind, muss zum Stillstand kommen. Für den Auf- und Umbau hin zu bunten, klimastabilen und produktiven Wäldern brauchen wir keine neuen Vorschriften. Gefragt sind Vertrauen in die Experten vor Ort, Planungssicherheit bei der Förderung und sachbasierte politische Entscheidungen. In diesem Jahr setzen die Vereinten Nationen den Internationalen Tag der Wälder unter das Motto ‚Wälder und Innovation. Neue Lösungen für eine bessere Welt‘. Die aktuelle Bundespolitik lässt uns jedoch weder Freiraum für unsere Innovationen noch unterstützt sie die so wichtige Grundlagenarbeit. Der ausgelaufene Waldklimafond schwächt den forstlichen Forschungsstandort Deutschland international. Es braucht dringend eine Ersatzfinanzierung., fordert Georg Schirmbeck, stellvertretender Plattformsprecher und DFWR-Präsident. Wir brauchen schlichtweg mehr Luft zum Atmen, mahnen Schirmbeck und Taglieber. Denn gemeinsam ist das Cluster Forst & Holz gewillt, seinen Beitrag zur Lösung der Klimakrise und für wirtschaftliche Stabilität zu leisten. Schirmbeck und Taglieber: Zum Erreichen der Klimaziele und für den laufenden Umbau Deutschlands zu einer nachhaltig arbeitenden Volkswirtschaft hat der heimische Rohstoff Holz eine zentrale Aufgabe zu erfüllen. Die wollen wir wahrnehmen. Diese Botschaft ist bei den Mitgliedern des Deutschen Bundestages gut angekommen. (jk)

 

 


Foto: © GD Holz

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