Die Internetportale des GD Holz

Mit einem Klick zum richtigen Thema

05.05.2021rss_feed

Statustagung zur Charta für Holz 2.0

Am 28. April fand die diesjährige Statustagung zur Charta für Holz 2.0 statt. Im ersten Teil der Online-Veranstaltungen informierten die 6 Arbeitsgruppen über erfolgte und aktuelle Aktivitäten. Im zweiten Teil standen innovative Forschungsprojekte und die Kommunikation der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Gesellschaft im Mittelpunkt.


Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Leiterin der Abteilung Wald, Nachhaltigkeit, Nachwachsende Rohstoffe im BMEL, Dr. Eva Ursula Müller. Sie betonte nochmal die Bedeutung von Wald und Holz für die Zukunft. Die Branche hätte sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt, wenngleich die Beschaffungssituation aktuell schwierig sei. Eine bioökonomische Wirtschaft ohne Holz könne nicht funktionieren. Die fortlaufende Forschung und Entwicklung im Bereich Klimaschutz und Ressourcennutzung sei deshalb unerlässlich für die Bewältigung aktueller Herausforderungen. Über die aktuellen Herausforderungen der Branche Wald und Holz berichteten unter anderem auch die 6 Arbeitsgruppen:

  • AG Bauen mit Holz in Stadt und Land (Dr. Denny Ohnesorge)
  • AG Potentiale von Holz in der Bioökonomie (Matthias Zscheile)
  • AG Material- und Energieeffizient (Anemon Strohmeyer)
  • AG Ressource Wald und Holz (Franz Thoma)
  • AG Cluster Forst und Holz (Jürgen Bauer)
  • AG Wald und Holz in der Gesellschaft (Julia Möbus)

Die größten Herausforderungen, die jetzt bewältigt werden müssten, seien die Verbesserung des Waldzustandes, die Anpassung des Waldes an den Klimawandel, die Kalamitätsbewältigung, der Fachkräftemangel, die effizientere, ressourcenschonende Holznutzung, einschließlich der Kreislaufwirtschaft und einer effizienteren Laubholzverwendung sowie die generelle Steigerung der Holznutzung bzw. Substitution klimaschädlicher Rohstoffe z. B. über die Erhöhung der Holzbauquote. Als Instrumente zur Bewältigung der Herausforderungen wurden bzw. werden fortlaufend u.a. Beratungsangebote organisiert, Broschüren und Empfehlungen entwickelt, Thesenpapiere erstellt, Runde Tische, Expertengespräche, Workshops und Start-up-Events veranstaltet sowie Kommunikationskampagnen entwickelt. Detailliertere Informationen zu den einzelnen Aktivitäten und Materialien der Arbeitsgruppen finden Sie hier.

Im Anschluss der Statusberichte der Arbeitsgruppen folgte die Vorstellung 6 innovativer Forschungsprojekte, die vom BMEL bzw. der FNR unterstützt werden. Diese sollten u.a. Beispiele darstellen aus den insgesamt fast 600 Forschungsvorhaben, die im Wald- und Holzbereich vom BMEL und der FNR aus verschiedenen Förderprogrammen unterstütz werden. Die folgenden 6 Projekte wurden vorgestellt:

  • Hybrid-Leichtbauträger für weitgespannte Hallentragwerke – Jan Wenker (Brüninghoff Holz GmbH & Co. KG) & Dr. Oliver Bletz-Mühldorfer (Hochschule RheinMain)
  • Sequentielles Extraktionsverfahren zur Gewinnung hochwertiger Intermediate aus Buchenholz – Ireen Gebauer (Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse)
  • Entwicklung eines klebstofffreien, umweltfreundlichen Papierwabenkerns sowie eines zugehörigen Herstellungsverfahrens zur Anwendung in Sandwichwerkstoffen im mobilen und immobilen Innenausbau – Ing. Max Britzke (TU Dresden)
  • Grundlagen und Strategien zur Bereitstellung von hochwertigem und anpassungsfähigem forstlichen Vermehrungsgut im Klimawandel – Mirko Liesebach(Thünen-Institut für Forstgenetik)
  • WIKI-Web2.0 für das Kompetenz-Netzwerk Klimawandel, Krisenmanagement und Transformation in Waldökosystemen – Markus von Willert (AGDW)
  • Entwicklung und Einsatz von Kommunikations- und Beratungshilfen für den Privat- und Kommunalwald zur Waldbesitzeransprache und zur Intensivierung der forstlichen Öffentlichkeitsarbeit (KWF) – Eva Kehayova (UNIQUE forestry and land use GmbH)

Im ebenso am 28.04.2021 veröffentlichten Statusbericht 2020/2021 Spezial: Forschung, Entwicklung und Wissenstransfer werden außerdem insgesamt 66 ausgewählte, innovative Forschungsprojekte aus dem Bereich Wals und Holz vorgestellt. Die Broschüre können Sie hier herunterladen.

Abgeschlossen wurde der zweite Themenkomplex mit dem Impulsvortrag Komplexe Themen – einfach vermitteln von Prof. Annette Leßmöllmann vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Sie unterstich die aktuellen Erfordernisse bildender, aufklärender und anregender Wissenschaftskommunikation im Dialog und hierbei auf Tuchfühlung mit der Gesellschaft zu gehen. Für den Wissenstransfer aus der Forschung sei es notwendig, die Praxis in die Wissenschaft zu holen, so die Professorin.

Abschließende Worte gab Dirk Alfter, Referatsleiter Nachhaltige Waldbewirtschaftung, Holzmarkt im BMEL und stellte hierbei fest, dass ein deutlicher Wandel in der Branche spürbar sei. Ein Bewusstsein für die Verantwortung der Holzverwendung sei im Sektor vorhanden. Nur in der Gesellschaft bliebe noch Potential, die nachhaltige Waldwirtschaft und Holzverwendung stärker zu thematisieren. (jb)

 


Foto: © Charta für Holz 2.0

Foto: © Charta für Holz 2.0