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31.01.2024rss_feed

Pflege und Reparatur von Holzfenstern

Holz ist das klassische Baumaterial für Fenster und auch heute noch wegen seiner natürlichen Schönheit und der individuellen Gestaltungsmöglichkeiten gefragt. Wichtig ist die richtige Pflege – dann halten sie teils ein Leben lang. Was bei Einsatz, Konstruktion, Pflege und Reparatur von Holzfenstern zu beachten ist und welche Schwachpunkte es bei Holzfenstern gibt, führt der Beitrag des Instituts für Fenstertechnik Rosenheim auf.


Historische Bauten zeigen, dass Holzfenster bei einer fachgerechten Konstruktion, Einsatz und guter Pflege ein Leben lang halten können. Bei schlechter Pflege können Holzfenster schneller beschädigt sein, sodass diese repariert oder sogar ausgewechselt werden müssen. Was bei Einsatz, Konstruktion, Pflege und Reparatur zu beachten ist, zeigt folgender Beitrag.

Holz ist ein ideales Baumaterial. Es ist leicht und hat trotzdem eine hohe statische Tragfähigkeit und einen guten Widerstand gegen Temperaturänderungen und chemische Einflüsse aus der Atmosphäre. Der primäre Schädiger am Holzfenster ist eine andauernde Feuchtigkeitseinwirkung, die in Verbindung mit sich einlagernden Pilzen zur Zerstörung der Holzsubstanz führt. In der Folge sind die Gebrauchstauglichkeit und die Standsicherheit des Bauteils gefährdet.

Wichtig ist auch der fachgerechte Einsatz. Extreme Bewitterung durch Regen, UV-Strahlen, Hagel etc. sollte vermieden werden, beispielsweise wenn Holzfenster an der Außenseite der Hauswand oder sogar vor der Wand sowie in den oberen Geschossen von Hochhäusern montiert werden. Hier sollten Holz-Metallfenster eingesetzt werden, bei denen die äußere Seite komplett mit Aluprofilen (Wetterschutz) abgedeckt wird und innen die natürliche Schönheit der Holzstruktur erhalten bleibt. Um feuchtigkeitsbedingte Schäden zu vermeiden, braucht es einen konstruktiven Holzschutz, Oberflächenschutz, und ggf. einen chemischen Holzschutz.

Kommt es zur Beschädigung, werden häufig Holzersatzmassen eingesetzt. Wichtig ist die Verwendung geprüfter Reparatursysteme, die die gleichen funktionalen Eigenschaften wie Holz aufweisen. So können auch ältere Holzfensterrahmen wieder für viele Jahre gebrauchstauglich gemacht werden. Die Sanierung alter Holzfensterrahmen kann eine sinnvolle und wirtschaftliche Alternative zum Fenstertausch sein, wenn auch die Beschläge und Verglasungen in Ordnung sind. Es ist deshalb eine ganzheitliche Betrachtung des Fensters durch einen Experten notwendig.


Oberflächenbeschichtung

Holzfenster sind maßhaltige Bauteile, die eine funktionsfähige Beschichtung benötigen. Der Rundum-Oberflächenschutz mit geeigneten Beschichtungsmaterialien unter Berücksichtigung der Mindestschichtdicke ist deshalb eine Grundvoraussetzung. Die Dauerhaftigkeit der Oberfläche hängt ab von:

  • Qualität der Oberflächenbeschichtung (Zusammensetzung, Material, Applikation und Schichtdicke der Beschichtung),
  • Vorbehandlung der Holzoberfläche (Schleifen und Hobeln, Keilzinkung, Breiten- und Schichtverleimung),
  • Verarbeitungsqualität der Fensterrahmen und hier insbesondere die Verleimung der Quer-/Längshölzer,
  • Holzqualität (Holzart, Holzfeuchte, Jahrringbreite, Rohdichte, etc.),
  • Aussortierung von Holz- und Wuchsfehlern (Äste, Risse, Harzgallen, verfärbter Splint, Splintholz allg., freiliegendes Mark, Schädigung durch den Ambrosiakäfer, Reaktionsholz wie Zug-/ Druckholz etc.).

Das Geheimnis einer langen Lebensdauer für Anstrich und Holzfenster ist die zeitnahe Ausbesserung kleinerer Lackschäden, um eine Zerstörung der Holzsubstanz zu verhindern. Wer dies beim jährlichen Fensterputz macht, wird mit einer fast lebenslangen Lebensdauer von Holzfenstern belohnt. Das ist im Grunde nichts anderes als bei der Autopflege. Im Neuzustand lässt sich die Qualität der Oberflächenbeschichtung nur schwer beurteilen, so dass der Käufer nur die Garantiezusagen der Hersteller heranziehen kann. 10 Jahre sind üblich, einzelne Produzenten gewähren 15 bis 20 Jahre, wenn ein Servicevertrag zur Kontrolle der Fenster abgeschlossen wird, beispielsweise nach zwei, fünf und 10 Jahren, genauso wie das bei Rostgarantien der Autohersteller der Fall ist.


Reparatursysteme (Holzersatzmassen)

Die Reparatur beschädigter Holzsubstanz erfolgte früher durch das arbeitsintensive Einleimen passender Holzstücke der gleichen Holzart. Um teure Arbeitszeit zu reduzieren, wurden Reparatursysteme (Holzersatzmassen) entwickelt, die aus ein- oder mehrkomponentigen Basismaterialien (meistens aus Epoxidharzen) bestehen. Diese müssen die gleichen funktionalen Eigenschaften wie Holz haben und auf die Holzart und die Holzschäden angepasst und sehr sorgfältig verarbeitet werden.

 

Fenstertausch

Natürlich muss der Fenstertausch als Alternative zu einer Reparatur in Erwägung gezogen und bewertet werden. Es sollte abgeschätzt werden, ob der U-Wert des Glases (Ug), energetisch ausreicht. Ein Austausch alter Einfachverglasungen ist aus energetischen Gründen und der unbehaglich niedrigen Oberflächentemperaturen immer sinnvoll. Bei vorhandenen Isoliergläsern muss zwischen beschichteten und unbeschichteten Isoliergläsern unterschieden werden, die einen schlechten U-Wert von ca. 2,7 W/(m² K) haben und noch bis zur zweiten Novellierung der Wärmeschutzverordnung (WSchVo) 1995 eingesetzt wurden. Wenn keine Lieferunterlagen, Produktnamen oder Stempelung auf dem Abstandhalter im Scheibenzwischenraum vorhanden sind, die Aufschluss über den Ug-Wert geben, kann man diesen per Flammtest abschätzen. Danach kann die Eignung des Fensterrahmens, der Beschläge und des Baukörperanschlusses geprüft werden, um die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme bewerten zu können.

(zel)


 

Weitere Informationen: Artikel des ift Rosenheim


Foto: © Shutterstock.com

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