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02.01.2023rss_feed

Moor-Birke ist Baum des Jahres 2023

 

Baumart gewinnt mit Wiedervernässung von Moorböden an Bedeutung


 

 

Baum des Jahres 2023 ist die Moor-Birke (Betula pubescens).

 

Mit der nördlichsten und kältetolerantesten Laubbaumart Europas rückt die nach ihrem Gründer benannte Dr. Silvius Wodarz-Stiftung Baum des Jahres zugleich die Unverzichtbarkeit von Mooren, Moor- und Auenwäldern für Biodiversität und Klimaschutz ins öffentliche Blickfeld.


 

Die frostresistente Moor-Birke wächst im gemäßigten und subarktischen Klima von Grönland über Nordeuropa bis nach Sibirien und südlich bis nach Norditalien und zum Kaukasus. Charakteristisch für den 20 bis 30 Meter hohen Laubbaum ist neben seiner mattweißen oder gelblich bis grau eingefärbten, glatten Rinde die Wuchsform mit aufrechtstehenden Kronentrieben.

Als schnellwüchsige, lichthungrige Pionierbaumart besiedelt die Moor-Birke problemlos Kahlschläge, Lichtungen oder Brandflächen, die sie nach einer Lebensdauer von etwa 80 bis 100 Jahren langlebigeren Waldbäumen überlasst.

Waren Birken im Forst in der Vergangenheit ungern gesehen, so setzte mit Beginn der Moorrenaturierungen ein Umdenken ein: Moor-Birken tragen nicht nur zur Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit bei, sie liefern auch hochqualitatives, hartes, fast weißes Holz, das im Möbel-, Sportgeräte- oder Instrumentenbau zum Einsatz kommen kann.


 

Bei der Wodarz-Stiftung sieht man mit der Forcierung der Moorrenaturierungen durch die Bundesregierung eine gute Chance für die Integration der Moor-Birke in eine auch ökonomisch interessante naturnahe Bewirtschaftung feuchter Waldstandorte.

Die Bundesregierung will mit der Wiedervernässung von trockengelegten Mooren und deren klimaverträglicher Nutzung die jährlichen Treibhausgasemissionen aus Moorböden bis 2030 um mindestens fünf Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente senken und die Biodiversität in den Moorregionen fördern. Dazu legte sie im Oktober 2022 die Nationale Moorschutzstrategie auf.

Bundeslandwirtschafts- und Bundesumweltministerium (BMEL und BMUV) unterstützen über ihren gemeinschaftlich finanzierten Waldklimafonds Forschungs- und Entwicklungsvorhaben u. a. zum Moorschutz, die von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) koordiniert und fachlich betreut werden.


Foto: © - Dr. Silvius Wodarz-Stiftung

Foto: © - Dr. Silvius Wodarz-Stiftung