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10.03.2021rss_feed

Kritische Beschaffungssituation im europäischen Holzhandel

Im Rahmen eines kürzlich stattgefundenen Austausches mit den Mitgliedern der ETTF wurde über die Holz-Beschaffungssituation im europäischen Holzimport gesprochen – mit teils drastischen Situationsbeschreibungen. In den meisten Staaten der EU ist die Lage ähnlich wie in Deutschland, Holz ist knapp. Damit dies nicht anderen Baumaterialien in die Karten spielt und 'zu wenig Holz' als Argument gegen die Holznutzung vorgebracht wird, muss die Branche wachsam sein.


Spanien:
Importeure haben insbesondere im Schnittholz, bei Platten und KVH Beschaffungsschwierigkeiten. Mit fortschreitender Impfaktivität gegen das Coronavirus wird in Spanien eine Entspannung auf der Beschaffungsseite erwartet.

 

Frankreich:
Es wird von einer nie dagewesenen Anspannung berichtet, insbesondere bei Nadelholzsortimenten, mit einhergehenden Preisanpassungen. Eine große Herausforderung ist auch die Verfügbarkeit: Vereinbarte Dimensionen, Mengen und pünktliche Lieferzeiten sind derzeit alles andere als garantiert und viele Marktteilnehmer berichten von stark verspäteten Lieferungen, die oft nur einen Bruchteil der vereinbarten Menge umfassen.

Schweiz:
Der dortige Holzhandelsverband hat die Kunden informiert und darüber aufgeklärt, dass es derzeit vermehrt zu Versorgungsengpässen und Preisanpassungen kommt. Eine Besserung der Situation wird aus der Schweiz derzeit nicht erwartet, die Nachfrage bleibt bestehen und wird sich vermutlich auch über den Sommer noch verstärken, da die Schweizer Forsten dann weniger zur Entspannung bei der Verfügbarkeit beitragen können.

 

Griechenland:
Gleichermaßen angespannt. Es wird geäußert, dass in der Vergangenheit das Augenmerk des Holzsektors stark auf der Bewerbung von Nachhaltigkeit und Verfügbarkeit gelegen hat, was insbesondere bei der direkten energetischen Holznutzung widersinnig ist, und dennoch zu überhöhter Nachfrage geführt hat.

Belgien:
Die Nachschubsituation aus Belgien wird, nicht nur bei Holz, sondern auch bei anderen Waren, als kritisch eingestuft. Belgien versucht bereits, die Kunden des Holzhandels für die Situation zu sensibilisieren, um die Lage nicht mit Hamsterkäufen noch unnötig zu verschärfen.

 

Niederlande:
Analog zu Belgien: Die Beschaffung in den meisten Sortimenten ist angespannt, einzig mit der Ausnahme von tropischem und sonstigem Laubholz.

 

Dänemark
Ähnliche Lage wie in den Niederlanden und Belgien: Die Beschaffungssituation ist frustrierend und es wird wenig Aussicht auf Besserung gesehen. Die Ursachen werden unter anderem in Skandinavien gesehen: Von dort wird derzeit viel in die Märkte USA und China exportiert. (nop)


Foto: © iStock.com

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