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26.05.2021rss_feed

Kernholz besiedelnde Käferarten in Eiche

Seit einigen Monaten mehren sich die Aussagen über zunehmende Schäden an stehender und liegender Eiche durch kernholzbesiedelnde Arten. Begünstigt werden die Ausgangsvoraussetzungen für den Schädlingsbefall durch immer wieder auftretende Vitalitätsverluste und Mortalitäten der heimischen Eichenarten.


Diese stehen in Zusammenhang mit klimatischen Veränderungen, Trockenperioden und Fraßschäden durch Eichenprozessionsspinner-, Schwammspinner-, Frostspanner- oder Eichenwickler-Raupen.

Untersuchungen der Nordwestdeutschen forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) haben ergeben, dass neben dem Eichenkernkäfer (Platypus cylindrus), auch ‚Eichenlochbohrer‘ genannt, meist auch der Eichenholzbohrer (Xyleborus monographus), auch ‚Kleiner Schwarzer Wurm‘ oder ‚Gehörnter Eichenholzbohrer‘ genannt, auftritt – mitunter sogar häufiger.

Der Eichenkernkäfer (Platypus cylindrus) nutzt als Brutmaterial kranke, beschädigte und frisch liegende Stämme sowie Stöcke. Das Schadbild zeigt Gänge im Splintholz und im äußersten Kern.
Das Brutmaterial des Eichenholzbohrers (Xyleborus monographus), dem neben der Eiche auch die Buche als Wirtsbaumart dient, sind Stöcke, frisch gefällte stärkere Stämme, untere Teile von stehendem, anbrüchigen Holz und stärkeres Astholz. Die Schäden reichen bis tief in den Kern.

Die Unterscheidung der beiden Schädlinge ist im Freiland auch für Forstpraktiker meist kaum möglich. Laut der NW-FVA ist eine Befallsansprache bei Befall durch kernbesiedelnde Arten in der Regel nur dann möglich, wenn eine oder mehrere der beteiligten Schädlingsarten Bohrmehl produzieren. Die beiden genannten Käfer produzieren zu unterschiedlichen Zeitpunkten Bohrmehl:

  • Eichenkernkäfer (Platypus cylindrus): Juli bis September (teilweise auch Oktober)
  • Eichenholzbohrer (Xyleborus monographus): März bis April und Juli bis Herbst

Den Befall vom Kronenzustand abzuleiten ist kein ausreichender Ansatz, da der Saftstrom durch die Schädlinge kaum unterbrechen.

Verschiedene forstliche Versuchsanstalten haben Merkblätter und weitergehende Informationen zu den Eichenschädlingen veröffentlicht:

- Nordwestdeutsche forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA):

- Forstliche Versuchsanstalt Baden-Württemberg (FVA):

- Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF):

Quellen:

WALDSCHUTZ-INFO 01/2021 der Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg (FVA)

Waldschutzinfo Nr. 09/ 2020 der Nordwestdeutschen forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA)

 

 

(js)


Foto: © GD Holz
© GD Holz

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