Jeder hat sein Drama
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich gebe es zu, ich tue mich gerade schwer, einen gut formulierten Text zur aktuellen Gesamtsituation zu schreiben. Aber als Vorsitzender sollte man sich wohl nicht verstecken, sondern klar Stellung beziehen, auch und gerade, wenn es nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Der erste Blick ist simpel und für mich sehr logisch:
Die Infektionszahlen sind enorm hoch, die Krankenhäuser voll und ich habe zum Glück von unserem Betriebsarzt meine Booster-Impfung vorgestern schon problemlos bekommen und fühle mich damit wohl und so gut geschützt, wie es eben geht. Wenn jede/r sich impfen/boostern lassen würde, dann hätten wir keine so vollen Krankenhäuser und bräuchten auch nicht so viele nervige und wirtschaftsschädliche Maßnahmen! Der stationäre Einzelhandel und die Gastronomie sind aktuell mal wieder die Leidtragenden der Gesamtsituation.
Geimpft, Genesen oder Gestorben
mag eine schwierige Formulierung sein, aber bei den aktuellen Infektionszahlen bringt es das eben leider gut auf den Punkt.
Aber auf den zweiten Blick wird es dann doch komplexer:
Wir haben in Deutschland aktuell (noch?) keine Impfpflicht und somit ist es für mich logischerweise die freie Entscheidung jedes Einzelnen sich impfen zu lassen oder eben auch nicht. Und auch die anderen Meinungen muss man akzeptieren, respektieren und aushalten. Kein normaler Ungeimpfter will mit Absicht sich selbst und andere gefährden. Sondern diese Menschen haben echte Ängste, schlimme Erfahrungen in ihrem Umfeld oder in ihrer Geschichte, oder einfach eine Fülle an merkwürdigen Informationen bekommen.
Und nun spaltet die Überpräsenz dieses Themas nicht nur unsere Gesellschaft, sondern auch Familien, Abteilungen bei uns in den Firmen, und sogar Freundschaften werden in Frage gestellt. Mit 2G werden Menschen mit einer anderen Meinung ausgegrenzt.
Das macht mich einfach traurig und nachdenklich.
Ich zitiere aus dem Schlusssatz aus dem wunderschönen Film Wunder
:
Wenn wir wüssten, was andere Menschen denken, dann wüssten wir, dass niemand normal ist. Also sei gütig, denn alle Menschen, denen Du begegnest, kämpfen einen schweren Kampf. Und wenn man erkennen will, wie Menschen sind, braucht man nichts weiter zu tun als hinzusehen.
Also lasst uns doch die kommenden Feiertage nutzen und einen gemeinsamen Weg finden, wie Ungeimpfte und Geimpfte sinnvoll und respektvoll miteinander umgehen können. Die nervige FFP2 Maske können wir beispielsweise alle richtig aufziehen und wenn wir dann auf Abstände und Hygiene achten, dann ist schon viel gewonnen.
Also – bleiben Sie gesund und entspannt – genießen Sie friedvolle und besinnliche Festtage, und 2022 geht der Wahnsinn dann in die nächste Runde.
Ihr Vorsitzender
Besten Dank für die Worte zum Jahresende, sowie Ihnen und dem Team vom GD-Holz alles Gute für 2022.
Packen wir es an.
Dennis Weller
es ist gewiss nicht leicht in der jetzigen Zeit die passenden Worte zu finden, aber das ist dir aus meiner Sicht sehr gut gelungen. Alles Liebe und Gute und wer weiß, vielleicht werden nicht zuletzt auch Fortschritte in Bezug auf Medikamente dazu führen, dass dieses ganze Thema am Ende nächsten Jahres dann nur noch als Grippe betrachtet werden kann. Ein schönes Geschenk für 2022 wäre es auf jeden Fall.
danke für Ihre Worte! Gerade mit Impfgegnern im näheren Umfeld stimmt Ihr Text versöhnlich und tut gut. Sehr passende Worte zum Weihnachtsfest. Ihnen allen schöne Feiertage und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr!
Carolin Schröer
Sie haben genau den richtigen Zeitpunkt getroffen darauf hinzuweisen, dass wir alle Menschen sind.
Ich bin sonst nicht schüchtern, jedweden Geschichtenerzählern den Spiegel vorzuhalten. Aber es gibt keinen anderen Weg für Christen als die Vergebung.
Frohe Weihnachten und alles Gute für das neue Jahr auf dem Abenteuer-Spielplatz Baubranche
Heinrich Gratenau
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