Holzpreise in den USA gehen zurück
Schnittholz-Futures an der Warenterminbörse in Chicago verzeichneten vorletzte Woche ihren größten Wochenverlust aller Zeiten und setzten damit ihren Absturz vom kurz zuvor erreichten Allzeithoch fort. Als Gründe gelten die gestiegene Produktion in den amerikanischen Sägewerken sowie die Zurückhaltung der Käufer.
Vergangene Woche berichteten wir an dieser Stelle, dass die USA ihre Zölle auf kanadisches Nadelschnittholz von 9 auf 18 % verdoppeln wollen. Einige Marktbeobachter gingen deshalb von einem weiter steigenden Druck auf die Holzpreise in den USA aus, was auch Auswirkungen auf den deutschen und europäischen Holzmarkt haben könnte.
Die Preisentwicklung in den USA zeigt aber – zumindest momentan – ein entgegengesetztes Bild. Die Preise an der Warenterminbörse in Chicago fielen in der vorletzten Woche um 18 % und verzeichneten damit den stärksten Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen 1986. In der letzten Woche viel der Preis dann um weitere 14 %.
Die Sägewerke scheinen ihren Rückstand aufzuholen, den die enorme Nachfrage auf dem nordamerikanischen Bausektor in den letzten Monaten ausgelöst hat. Viele Käufer schrecken momentan vor den immer noch sehr hohen Preisen zurück und warten auf einen weiteren Preisrückgang. Die US-Holzindustrie hat auf die Preisrallye reagiert und ihre Produktion in den letzten 12 Monaten um 5 % erhöht. Laut Analysten wird ein Anstieg um weitere 5 % erwartet. Mehrere große US-amerikanischen Sägewerkskonzerne kündigten bereits Investitionen im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich an.
Ein anderer Marktbeobachter geht davon aus, dass die Preise trotz der momentanen Rückgänge nicht in absehbarer Zeit auf das Niveau von vor der Pandemie zurückkehren werden. Zumindest in den nächsten 12-24 Monaten sei noch von Preisen über dem langjährigen Trend zu rechnen. (fk)
Holzpreis der Warenterminbörse Chicago: www.finanzen.net/rohstoffe/holzpreis
Foto: © Borut Slabe - thinkstock
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