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26.01.2022rss_feed

Holzmarktgespräch der DHWR-Verbände und der Forstwirtschaft – GD Holz Vorsitzender fordert bessere Abstimmung bei der Öffentlichkeitsarbeit und mehr Einsatz beim Absatzmarketing

Anlässlich der ausgesprochen schwierigen Marktsituation u. a. für Nadelschnittholzprodukte im ersten Halbjahr 2021 treffen sich die Verbände des deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR) im Halbjahresrhythmus zum Austausch über die Marktsituation.


Im Podium des Holzmarktgespräches saßen 12 Vertreter der Holz- und Forstwirtschaft, für den GD Holz der Vorsitzende Philipp Zumsteg. Insgesamt nahmen mehr als 100 Teilnehmer an dem Holzmarktgespräch teil. Im Vorfeld hat Martin Langen von B+L Marktdaten über die mögliche Absatzentwicklung referiert, der Auftragseingang steigt insbesondere beim Wirtschaftsbau und auch beim öffentlichen Bau. Der Wohnungsbau wird sich aufgrund der Rahmenbedingungen verhalten entwickeln, allerdings sieht er große Chancen bei börsenorientierten Wohnungsbauunternehmen, die aufgrund der ESG-Richtlinien ihre Bestände energetisch modernisieren müssen. Den Nadelschnittholzabsatz für das erste Jahr 2022 sieht er wieder mit steigendem Niveau. In den ersten 2 Quartalen 2021 hat es einen Lageraufbau gegeben, der voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 wieder abgebaut werden kann. Zusammenfassend sieht Martin Langen den Holzbau als Megatrend (aber nicht um jeden Preis) und er erwartet, dass die energetische Sanierung ab 2023 große Verarbeiter-Kapazitäten binden wird, dazu gehören mehr Fassaden- / mehr Dachsanierung, mehr Ersatzbau in Holz und mehr Aufstockung.

Die Vertreter der Forstwirtschaft forderten insbesondere, dass die Wertschöpfung entlang der ganzen Lieferkette für alle beteiligten Partner zufriedenstellend sein muss. Besorgt äußerten sie sich über Aktivitäten der EU-Kommission zum Green Deal, die mit erheblichen Flächenstilllegungen einher gehen könnten.

Darüber hinaus geht man davon aus, dass für die nächsten 10 Jahre genügend Fichte für die Holzverwendung in Deutschland zur Verfügung stehen wird. Das hängt allerdings von der zukünftigen europäischen Gesetzgebung ab, aber auch von dem europaweiten Bedarf. Insbesondere die Industrieverbände wie auch die Forstwirtschaft betonen das Verstärken regionaler Lieferketten, aber auch den Export, wenn dies zur Marktentlastung beiträgt.

Der GD Holz erwartet, dass aufgrund der nach wie vor guten Absatzmärkte der Holzimport in den kommenden Jahren eine zunehmende Rolle spielen wird. Für den Holzhandel sieht der GD Holz Vorsitzende Philipp Zumsteg für 2022 eine gute Nachfrage nach Holz und Holzprodukten; allerdings ist eine abgemilderte Entwicklung wie 2021 zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht auszuschließen. Er fordert die Branchenvertreter auf, in der Öffentlichkeit viel stärker für die Verwendung von Holz und Holzprodukten zu werben. (gb)


Vortrag Martin Langen Holzindustrie B+L 20 01 2022 Seite 1
Vortrag Martin Langen Holzindustrie B+L 20 01 2022 Seite 2
Foto: © Vladimir Konstantinov - shutterstock

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