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13.10.2021rss_feed

Globaler Rückgang der Holzpreise – Märkte verlagern sich zum Käufer

Die Pandemie hat seit April 2020 einen wirklich wilden Holzmarkt geschaffen. Bekannt sind die teils verrückten Holzpreise nicht nur aus den USA, sondern auch quer durch Europa. Nun normalisiert sich die Lage zumindest in den meisten Sortimenten und die Verfügbarkeiten sind ebenfalls wieder besser. So, dass deutsche Sägewerker teils schon mit dem Finger auf den lagerhaltenden Handel zeigen müssen und sagen, eben dieser sei nun der Hauptgrund für eine plötzliche geringere Nachfrage. Es wäre ja paradiesisch, wenn der Handel die Nachfrage selbst steuern könnte…


Nach dem Rekord-Höchststand der US-amerikanischen Schnittholzpreise Ende Mai 2021 und dem anschließenden Preisverfall bis Mitte August auf stiegen die Holzpreise langsam wieder auf ein mittleres Niveau. Obwohl niemand diese Achterbahn jemals vorhersagen konnte, besteht der Ausblick auf eine Verbesserung der US-Preise bis ins vierte Quartal, bevor eine wahrscheinliche Korrektur eintreten kann. Mit Blick auf das Jahr 2022 ist es wahrscheinlich, dass erst zur Mitte ‘22 eine ausgewogenere Angebots- und Nachfragesituation eintritt. In Anbetracht der Tatsache, dass die US-Höchstpreise für Schnittholz vor 2018 im Mittel um 450-500 US-Dollar/Mbf betrugen, dürften das aktuelle und das prognostizierte Preisniveau für die meisten nordamerikanischen Sägewerke äußerst attraktiv erscheinen.

EUROPA
In Europa ist die Situation wie in den USA, jedoch mit einem anderen Preiszyklus. Während die US-Preise zu Beginn der Pandemie im 3. Quartal 2020 extrem anstiegen, blieben die europäischen Preise zurück und wurden erst später nachgezogen. Ein Großteil der Geschäfte mit Skandinavien wird auf Grundlage oft vierteljährlicher Verträge gemacht, was anfangs einen Puffereffekt brachte, der aber nach und nach geschmolzen ist, als Spotmarktpreise lockten.

Wie auf dem US-amerikanischen Schnittholzmarkt erreichten die europäischen Preise für einige Rohstoffprodukte im August und September ihren Höchststand. Da die europäischen Marktpreise etwa drei Monate hinter denen der USA liegen, ist die Möglichkeit für Europäer weiterhin auf den US-Markt zu exportieren nun weniger lukrativ bis gänzlich verschwunden. Dies trägt zur Stabilisierung des US-Marktes bei.

Insgesamt, berichten Händler, sind die Verfügbarkeiten in den meisten Sortimenten wieder gut bis sehr gut, und Preise bewegen sich in Richtung eines auch für Endverbraucher wieder moderaterem Levels. Der Berichterstattung von holzfernen Medien, Holz sei knapp und Luxusgut, muss also nicht allzu viel Aufmerksamkeit geschenkt werden – auch dort hängt manchmal der Berichtsstand der Realität leicht hinterher. (nop)