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16.10.2024rss_feed

Fazit nach der Bundeswaldinventur: Als Kohlenstoffspeicher ist Holz in Natur und im Bau- und Möbelbereich unverzichtbar

Dies ließ aufhorchen: Der deutsche Wald gibt mehr CO2 ab als er speichert und ist damit derzeit - laut Bundeswaldinventur 2022 - zu einer Kohlenstoffquelle geworden. Bedingt durch die Schäden von Trockenheit und Borkenkäfer weist er nun erstmals eine negative Kohlenstoffspeicherbilanz aus. Seit 2017 hat der Kohlenstoffvorrat im Wald um 41,5 Mio. Tonnen (-3 %) abgenommen.


Verschiedentliche Berichte lassen Spielraum für Spekulationen über die Rolle des Holzes zu. Doch ändert dies etwas an seiner klimaschützenden Funktion? Die Antwort darauf ist ein klares Nein. Dies unterstreicht sehr deutlich der Vorstandsvorsitzende des GD Holz, Maximilian Habisreutinger: Die einzigartige Fähigkeit, mit Photosynthese Kohlenstoff zu binden, macht Holz als wichtigstem nachwachsenden Rohstoff in Deutschland unverzichtbar. Mehr noch müssen wir die Speicherfähigkeit des Waldes durch klimagerechten Umbau mit jungen Bäumen und resistenteren Arten weiter erhöhen. Denn junge Bäume haben eine höhere Kohlenstoffspeicherfunktion als die – mittlerweile im Durchschnitt 82 Jahre – alten Bäume. Zwar stieg der Anteil von jungen Bäumen seit der letzten Bundeswaldinventur um rund drei Millionen Hektar und damit um sechs Prozentpunkte an. Doch die Nutzung muss verstärkt und ausgebaut werden, so der GD Holz Vorsitzende.


Die damit einhergehenden hohen Kohlenstoffbindung gelte es in langlebige Holzprodukte dauerhaft zu speichern. Steigerungspotentiale gibt es dabei vor allem in einer effizienteren stofflichen Holzverwendung etwa durch die Kreislaufwirtschaft und zusätzliche Nutzungsoptionen v.a. im Baubereich. Mit dem modernen Holzbau sind wir mittlerweile in der Lage, nicht nur herkömmliche Baustoffe mit hohem Energieverbrauch zu ersetzen. Mit der zusätzlichen Einlagerung in Holzprodukte schaffen wir weitere Kohlenstoffspeicherorte gegen den Klimawandel, unterstreicht Habisreutinger. Ein Mehr im nachhaltigen Holzbau bedeutet letztlich weniger CO2 in der Atmosphäre. Holz rettet Klima! (tl)



Foto © Grisha Bruev Shutterstock.com

Foto © Grisha Bruev Shutterstock.com




Klaus Schmidt
16.10.2024 13:14
Könnte die Nutzung von zertifizierten Exotenhölzern in diesem Prozess nicht eine sinnvolle Ergänzung darstellen, da sie zusätzliche Ressourcen bereitstellt und die heimische Forstwirtschaft unterstützen würde? Entscheidend bleibt jedoch, dass die nachhaltige Bewirtschaftung und die langfristige Kohlenstoffbindung im Mittelpunkt stehen – unabhängig davon, ob heimisches oder exotisches Holz genutzt wird. Der ökologische Mehrwert liegt in der Speicherfähigkeit von Kohlenstoff, nicht in der Herkunft des Holzes.