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06.10.2021rss_feed

Die richtige Holzfeuchte für den Verwendungszweck

Holzfeuchte-Bereiche mit praktischer Bedeutung

Sobald bekannt ist, für welchen Zweck das Holz oder Holzprodukt verkauft wird, ist bei einer gewissenhaften Auftragsabwicklung auch zu vermuten, dass zumindest annähernd die richtige Holzfeuchte eingestellt ist.

Grundsätzlich soll planerisch Holz mit derjenigen Feuchte eingebaut werden, die sich während des Gebrauchs langfristig einstellt. Dies ist z. B. auch in der DIN 68800-2 (Holzschutz) geregelt, die besagt:

Holz und Holz-Werkstoffe sind zur Vermeidung von unzuträglichem Quellen und Schwinden möglichst mit dem Feuchtegehalt einzubauen, der während der Nutzung zu erwarten ist.

Im Eurocode 5 für Holzbau sind folgende Richtwerte für die drei Nutzungsklassen (NKL 1: Innenbereich, trocken; NKL 2: geschützter Bereich, feucht; NKL 3: Außenbereich, nass) angegeben:

 

  • NKL 1: Holzfeuchte ca. 05–15 %
  • NKL 2: Holzfeuchte ca. 10–20 %
  • NKL 3: Holzfeuchte ca. 12–24 %

 

Dabei gilt die Regel, dass im Holzbau kein Holz mit einer Holzfeuchte über 20 % eingebaut werden darf, es sei denn, es wurde gesondert vereinbart und entsprechende Risiken wurden planerisch berücksichtigt, z. B. bei Sanierungen im Altbau oder bei Fachwerk-Konstruktionen.

 

Verwendungsbereiche und deren Ausgleichsfeuchten

Die Kenntnis der Gleichgewichtsfeuchte ist wichtig für die zweckmäßige Trocknung und Verwendung von Holz. Vor der Verarbeitung sollten Holz und Holzprodukte auf diejenige Feuchte getrocknet werden, die annähernd dem Gleichgewicht seiner späteren Umgebung entspricht. Damit wirken dann nur noch die periodischen Klimaschwankungen auf das Holz ein, wodurch die Formänderungen durch Quell- und Schwindvorgänge möglichst geringgehalten werden.

So macht es einen großen Unterschied, ob Holz für die Außenbekleidung eines Gebäudes oder als Fußboden im Innenbereich verwendet wird. Je nach späterem Verwendungszweck wird eine unterschiedliche Endfeuchte, die sogenannte Sollfeuchte, bei der Holztrocknung angestrebt. Die folgende Tabelle gibt die zu erwartenden Ausgleichsfeuchten für unterschiedliche Verwendungsbereiche des Holzes an. (Zel)


Tabelle aus: Scheiding et al., Holzschutz, FV Leipzig 2015

Tabelle aus: Scheiding et al., Holzschutz, FV Leipzig 2015


Kommentare

Buero.lietzau@rsw-Recht.de
06.10.2021 14:28
Kann du hiermit etwas anfangen…

Herbert Mevissen
09.10.2021 09:41
Schnell zwischendurch: Die Tabelle finde ich ja grundsätzlich ganz nett und zutreffen, doch die aufgeführte Ausgleichsfeuchte der Terrassenbeläge hat mich spontan irritiert! Holz, allseitig bewittert, also z.B. Fassade oder Gartenzaun haben nach DIN eine Ausgleichsfeuchte zwischen 12 und 24 %. Das glaube ich auch, doch die Terrasse aus gleichem Holz, im Sommer bei Südlage intensivst sonnenbestrahlt und bei richtiger Verlegung bestens belüftet könnte vielleicht noch weniger als 12 % HF aufweisen. Im Winter in Schattenlage bei trockener Oberfläche hat sie aber mit Sicherheit keine geringere Ausgleichsfeuchte als allseitig bewittertes Holz. 18 % finde ich hier viel zu wenig. Dass eine schneenasse Terrasse nicht in das Thema Ausgleichsfeuchte gehört, ist natürlich klar.