Deutsche Holzwirtschaft diskutiert Beschaffungsengpässe – Situation bleibt schwierig
Auf Einladung des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR) haben Vertreter der Holzindustrie, des Holzhandels und der Verarbeiter am 30.03.21 über die sehr angespannte Lage auf den Beschaffungsmärkten in interner Runde diskutiert.
Der Vertreter der Holzwerkstoffindustrie sieht eine volle Auslastung der deutschen Werke nach Produktionsstopps in einzelnen Werken im April/Mai letzten Jahres. Die Auslastung sei derzeit bei 100 % - der Exportanteil nicht gestiegen. Die Nadelholz sägende Industrie hat derzeit ebenfalls eine hohe Auslastung, im Verhältnis zum Anstieg in der Produktion ist auch hier der Exportanteil nicht gestiegen, so die Vertreter der Säger. Zwei Impulsreferate zu Beginn der Diskussion haben die Situation im Wald geschildert und Produktionsmengen und Export der wichtigsten Industriesparten. Der Schadholzanfall ist in vielen Regionen Deutschlands massiv (Sauerland), mittelfristig wird noch genügend Fichte zur Verfügung stehen, allerdings wird mit einem Schadholzanteil von bis zu 50 % gerechnet. Weiter wird bis 2050 mit einer deutlich nachlassenden Erntemenge an Fichte gerechnet (ca. 50 % zu aktuell). Es wurde ausgeführt, dass auch andere Rohstoffe derzeit einen zum Teil erheblichen Preisauftrieb erleben.
Der Holzhandel hat in der Diskussion gefordert, Verträge und Lieferzeiten einzuhalten, um Lieferketten und Bau nicht noch stärker zu belasten. Nach vielen Jahren sehr erfolgreicher Interessenvertretung für den Einsatz des Werkstoffes Holz muss die Branche jetzt auch liefern und sich alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette stark auf den nachfragestarken deutschen Markt konzentrieren. DHWR wird als Ergebnis der Diskussion ein Positionspapier aufstellen, das mit gemeinsamer Sprachregelung öffentlichkeitswirksam zu Beschaffungsfragen verwendet werden soll, darin auch die Forderung nach Importholz. Die Diskussionsrunde soll im Spätsommer fortgesetzt werden. (gb)