Seitdem das Thema Terrassendielen im Holzfachhandel vor gut 20 Jahren an Bedeutung gewann, gab es viele Bemühungen, den aktuellen Stand der Technik zu definieren und damit die hohen Qualitätsansprüche der Kunden zu erfüllen. Der GD Holz brachte erstmalig 2008 die GD Holz-Terrassendielen-Broschüre heraus. 2020 ist die Broschüre in einer 5. komplett überarbeiteten Fassung erschienen.

Die Broschüre wird in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Holz-Sachverständigen im GD Holz herausgegeben. Ein Redaktionsteam aus derzeit acht Personen bündelt das gesammelte Fachwissen und schreibt es in der Broschüre nieder. Die 2016 herausgegebene 4. Auflage der Broschüre hatte sich sehr gut in der Praxis bewährt und wurde in der 5. Auflage fortgeschrieben.

Änderungen zur 4. Auflage

Hauptpunkt der Überarbeitung war insbesondere die Aufnahme von WPC und anderen Naturfaser-Verbundwerkstoffen (NFC) für Terrassendielen in die Broschüre. Das Werk wurde ursprünglich als Holzbroschüre geschrieben, aber die aktuelle Marktsituation spiegelt ein anderes Bild wider: NFC-Dielen haben sich über die Jahre einen Marktanteil von 30–40 % (Tendenz steigend) erobert, zudem strömen modifizierte Hölzer und neuartige Werkstoffe auf den Markt.

Zeit also, von Materialien und nicht mehr von Holzarten für Terrassen zu sprechen. Auch in Sachen Verlegung hat sich einiges getan: Mittlerweile gibt es viele Systeme mit unterseitigen Nuten, Clips und anderen Verbindungsarten. Diese konnten zwar nicht alle im Detail in der Broschüre vorgestellt werden, fanden aber Erwähnung. Grundsätzlich gilt dabei: Je weiter sich Produkte und Verlegeart von bewährten Holzbaumethoden (vgl. Fachregeln 02 des Zimmererhandwerks) wegbewegen, desto genauer müssen Hersteller Angaben machen, wie und wofür Terrassendielen und Systeme verwendet werden können.

Insgesamt sind durch physische und virtuelle Treffen weit über 500 Arbeitsstunden in die Broschüre geflossen, die einzelnen Vorarbeiten der Autoren dabei nicht miteingerechnet. Im Ergebnis kann man nicht mehr von einer Überarbeitung sprechen, sondern von einer kompletten Neuauflage. Der Umfang wurde von 32 Seiten in der 4. Auflage auf jetzt 80 Seiten erweitert, das entspricht dem zweieinhalbfachen Umfang.

Die Autoren freuen sich weiterhin über Ihre Kommentare, seien sie lobend oder kritisch. Nur mit Ihrem Feedback können wir einschätzen, inwiefern alle relevanten Punkte berücksichtigt wurden und wie die Umsetzung in der Praxis aussieht.

Beratungsprotokoll für Terrassenprojekte

Um die vielen Aspekte zu berücksichtigen, die bei einer detaillierten Kundenberatung zur Terrassenplanung abzudecken sind, hat das Redaktionsteam während der Arbeiten zur neuen Broschüre relevante Aspekte in einer Checkliste bzw. einem Beratungsprotokoll zusammengefasst. Diese Checkliste ist mit der Broschüre abgestimmt und über den GD Holz erhältlich.

Eine ausführliche Kundenberatung muss heute z. B. zur Ermittlung der Gebrauchsdauer einer Terrasse weit mehr Faktoren als nur die Dauerhaftigkeitsklasse des Materials einbeziehen. Standort, Beschattung, Verschmutzung, Wartung und Konstruktionsweise sind entscheidende Größen, die bei der Ermittlung der Gebrauchsdauer einer Terrasse mit einbezogen werden müssen. Die allgemeine Empfehlung, unabhängig von Material und Dauerhaftigkeitsklasse, lautet: unbedingt auf gute Ausführung zu achten! Die Konstruktionsplanung und eine gute Beratung hierzu sind absolut wichtig, um erfolgreich Terrassenprojekte zu realisieren.

Zukünftige Überarbeitungen

Obwohl in der 5. Auflage (2020) im Vergleich zur 4. Auflage (2016) viele neue Aspekte aufgenommen wurden, gibt es bereits eine Sammlung von Punkten, die bei einer Überarbeitung in ca. zwei Jahren berücksichtigt werden müssen. Die Produktpalette an Produkten erweitert sich ständig – so gibt es neue Modifizierungsverfahren und Befestigungsarten. Auch finden sich zunehmend keramische und weitere Produkte auf dem Markt, die aber nicht Teil einer Broschüre des Holzhandels werden können. Hier ist auch eine Abgrenzung notwendig. Die Aspekte des nachhaltigen Bauens spielen auch hier eine zunehmende Rolle, so werden z. B. Kreislaufwirtschaft und Umwelt-Produktdeklarationen zukünftig mit berücksichtigt werden.